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Geschichte

1836

Grundsteinlegung

1842

Eröffnung als preußisch-königliche Strafanstalt für lange Zuchthausstrafen.

Porphyrgestein und rote Ziegelsteine sowie die Silhouette eines Ochsen gaben der JVA Halle im Volksmund den Namen "Roter Ochse".

1885

Am 01. Februar wurden im Hof der Strafanstalt die Anarchisten Reinsdorf und Küchler hingerichtet, die an dem Attentat auf Kaiser Wilhelm I. beteiligt waren.

1942

Am 19.03.1939 erging eine Verfügung des Justizministeriums, die Strafanstalt ab November 1942 als Hinrichtungsstätte zu nutzen. Die Hinrichtungen erfolgten durch Erhängen oder durch das Fallbeil.

1944

Ab 1944 wurden zusätzlich auf dem Schießstand in der Dölauer Heide Erschießungen ausländischer Bürger durchgeführt. Die zum Tode Verurteilten kamen u. a. aus Plötzensee, dem Wehrmachtsgefängnis Torgau und dem Zuchthaus Kassel / Wehleiten.

1945 - 1950

Zum Kriegsende wurde das Zuchthaus Halle von amerikanischen Streitkräften übernommen.

Ab Juli 1945 bis ins Jahr 1950 wurde die Strafanstalt durch Einheiten der Roten Armee, der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) und der Sowjetischen Militärtribunale (SMT) genutzt.

1950

Im Juni erhielt der Strafvollzug den Auftrag, einen Teil des Objektes, Am Kirchtor 20, von den sowjetischen Einheiten zu übernehmen. Dieses Objekt wurde als Außenstelle Halle der Anstalt Torgau angegliedert.

Im Oktober musste die Anstalt innerhalb von 24 Stunden geräumt und einem Beauftragten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) übergeben werden.

1952

Mitte Oktober wurde ein Teil der Anstalt vom MfS dem Ministerium des Innern, Hauptabteilung Strafvollzug, übergeben. Die Bereiche Kirchtor 20 a bis d verblieben beim MfS. Seit dieser Zeit existierten zwei voneinander unabhängige Einrichtungen, die Strafvollzugseinrichtung (StVE) Halle und die Dienststelle des MfS Halle.

Die ehemalige StVE Halle war eine Strafvollzugseinrichtung mit ca. 470 Haftplätzen für weibliche erwachsene Gefangene mit Freiheitsstrafen ab 2 Jahre.
Mit der Übernahme der Anstalt „Am Kirchtor 20" durch das Ministerium des Innern im Jahre 1952 wurde die bis dahin selbstständige Untersuchungshaftanstalt Halle, Hansering 16, der StVE als Untersuchungshaftabteilung angegliedert.

In der ehemaligen Dienststelle des Ministeriums für Staatssicherheit waren eine Untersuchungshaftabteilung des Ministeriums für Staatssicherheit, eine Behörde zur Autobahnüberwachung sowie eine Einheit zum Empfang und zur Auswertung von Fernsehsendungen der Bundesrepublik Deutschland untergebracht. Alle Behörden bzw. Einrichtungen waren voneinander getrennt und unterlagen strengster Geheimhaltung.

1990

Wechsel der Zuständigkeit vom Ministerium des Innern der DDR zum Ministerium der Justiz des Landes Sachsen-Anhalt. Seitdem: Justizvollzugsanstalt des Landes Sachsen-Anhalt.

1993

Mit Zuordnungsbescheid der Vermögenszuordnungsstelle Halle vom 26. April wurden die vom Ministerium für Staatssicherheit genutzten Gebäude wieder der Justizvollzugsanstalt Halle I zugeordnet.

Ein Teil der vom Ministerium für Staatssicherheit genutzten Gebäude dient seitdem als "Gedenkstätte Roter Ochse" für die Opfer des Nationalsozialismus und des Stalinismus. Die Zuständigkeit für die Gedenkstätte obliegt dem Ministerium des Innern.

2010

Umbenennung der Justizvollzugsanstalt Halle I in Justizvollzugsanstalt Halle. Die ehemalig eigenständigen Anstalten Justizvollzugsanstalt II (Sozialtherapeutische Anstalt) und Justizvollzugsanstalt Halle III werden in die Justizvollzugsanstalt Halle eingegliedert. Sie werden als Nebenstelle der Justizvollzugsanstalt Halle geführt.

2014

Verlagerung der Sozialtherapeutischen Abteilung zur Justizvollzugsanstalt Burg.